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2021

Besuch in Leipzig

heute erzähle ich ne Geschichte, eine Bäckereigeschichte, die nun Geschichte ist...

Dieser Laden auf den Fotos war bzw. Ist eine Bäckerei. Solange ich denken kann (über 50 jahre) war das "unsere" Bäckerei, es gab sie schon seit 18 Hundert-haste-nicht-gesehen...
Im Hinterhof gab es eine Backstube in der alles was vorn verkauft wurde auf traditionelle Weise gebacken wurde...jede Art von Kuchen, auch meinen Lieblingskuchen, - den Pfannkuchen (Berliner wird hier dazu gesagt) die waren extrem lecker und natürlich Brot, sowie die legendären DDR-Doppelbrötchen. Als Kind habe ich oft kostenlos ne kleine Tüte mit Kuchenrändern bekommen - man waren die lecker. Ich habe nie verstanden warum Erwachsene Kuchen gekauft haben, wo es doch die leckeren Kuchenränder umsont gab. Das Wichtigste aber an dieser Bäckerei war für mich, dass meine Oma, die sehr gern gebacken hat, ihren Kuchen und in der Weihnachtszeit natürlich den Stollen in dieser Bäckerei fertigbacken lassen konnte. 
Jeder von uns hat Erinnerungen aus seiner Kindheit ( über die gute alte Zeit, die ihn zum Schwärmen bringen) - ...
Eine meiner liebsten Erinnerung will ich euch gern mit Worten malen; 
Es ist Vorweihnachtszeit, vielleicht so gegen 17 Uhr und schon dunkel, kalt ist es natürlich und es liegt etwas Schnee...Feierabendverkehr beseelt die Strassen (früher waren mehr Menschen als Autos unterwegs, was ich immer sehr mochte und was mir heutzutage sehr fehlt) ein unglaublicher Duft aus der Backstube zieht durch die Strasse. Bis zum Schliessen der Bäckerei um 18:00 Uhr konnten alle die das wollten Ihren Teig zum backen in die Backstube bringen. In der Weihnachtszeit wurde sehr viel Stollen gebacken, so das es eigentlich jeden Tag in unserer Strasse nach Weihnachten roch...auch gab es Anfang der 70er in unserem Viertel noch Gaslaternen statt elektrischem Licht, es war gemütlich schummerig und nur die Erwachsenen haben dauernd gemeckert das man nichts sieht...dann war da noch die kindliche Freude über Weihnachtsgebäck das es ab und zu gab und nicht in 99 Cent Tüten an jeder Ecke und natürlich den obligatorischen Schokoweihnachtsmann im Nikolausstiefel...
Ich habe mich oft gefragt wie meine Oma das in der DDR hinbekommen hat, aber es gab in jeder Weihnachtszeit Orangen und Mandarinen und zwar nicht dieser minderwertige Mist aus Kuba...
Last but not least lässt mich auch der Gedanke an die warme Stube immer wieder lächeln, obwohl Kohleofenheizung etwas schreckliches ist...nein nicht wegen der Klimaerwärmung, sondern weil es immer zu kalt oder zu warm in der Stube war...achja - Riesenseufzer
Irgendwann Ende der 70er hat meine Oma aufgehört selber zu backen aber die Bäckerei hat weiter existiert...auch nach der Wende wurde weiter tratitionell gearbeitet. Zum Beispiel war der Montag ein Ruhetag - immer. Selbst als die Bäckersleute sich nach der Wende wegen der Berufschule um die Ecke, dumm und dämlich hätten verdienen können, mit Softdrinks und belegten Allerweltsbrötchen - nein, montags war Ruhetag. Oder wenn man in der Weihnachtszeit Hefeteilchen kaufen wollte, da  gab es einen erstaunten Blick, - wie jetzt Hefeteilchen? Wir haben doch Stollenbackzeit. 
Da ging es wirklich um Tratition und nicht nur ums Kohle scheffeln. 
Aber egal die Produkte waren weiterhin der Knaller...die Hefeteilchen ohne diesen furchtbaren Zuckerguss der heutzutage in Unmengen auf alle Backwaren gegossen wird...nein, hier gab es immer noch den knusprig gebackenen Blätterteig einfach göttlich...aaaahhber -
Ihr ahnt sicher schon was nun kommt...wir wissen ja alle, nichts ist für ewig - auch an dieser Geschichte hat unaufhaltsam der Zahn der Zeit genagt.
Jahr um Jahr wurde gebacken und verkauft...Die Bäckersleutchen wurden älter. Von den mindestens 20 Einzelhandelsgeschäften im Viertel gaben immer mehr auf...in meiner Kindheit gab es drei Gemüseläden (über die Warenvielfalt in der DDR müssen wir nicht reden) einen alten und einen neuen Konsum, einen Milchladen (Milchrichter siehe Foto...beim ranzoomt, kann man den Schriftzug "Molkerei" erahnen ), einen Schuster, eine Seilerei, einen Zooladen, sogar eine Eisenwarenhandlung, einen Schreibwarenladen mit Lotterie (bei Friesers habe ich immer meine Mosaikhefte gekauft, für mich wurde immer ein Heft unter der Theke gelagert) natürlich eine Post, zwei Textilgeschäfte,  drei Fleischereien, drei Kneipen und eine Gaststätte, einen Imbiss genannt Broilerbar, zwei Eisdielen, zwei Bäckereien und sogar zwei Büchereien und nicht zu vergessen, zwei Apotheken...das alles in einem Bereich von einer Strassenbahnhaltestelle im Quatrat...vielleicht war die Menge der Geschäfte etwas dicht auch für die gute alte Zeit in der DDR, aber es war "mein" Viertel in den Siebzigern...Heute gibt es da nur noch 2 Supermärkte und eine Bäckerei...natürlich noch Spätis und Dönerbuden - dann aber aus die Maus. 
Bei jedem Leipzigbesuch führte der Erste oder zumindest der Zweite Weg zu "meiner" Bäckerei, ein Fels in der Brandung der Vergänglichkeit...mit der Schrumpfung des Angebotes und dem älterwerden der beiden Leutschen im Bäckerladen wuchs auch der Angst-Gedanke das es bald damit vorbei sein wird...
Nun ist es soweit...die alten Leutschen haben sich in ihren wohlverdienten Ruhestand begeben...eine jünger nette Verkäuferin steht nun im Laden, neue Eigentümer sollen wohl noch einmal Leben in die Bude bringen mit einem Allerwelts-Angebot das vielen anderen Bäckereien gleicht...natürlich gibt es noch Hefeteilchen, allerdings getränkt in besagtem Zuckerguss um sie für einige Zeit besser haltbarer zu machen, was aber füchterlich schmeckt...absolut ungeniesbar.
Auch die Lücken die durch baufällige Häuser in dieser "meiner" Strasse aus alten Tagen, nach der Wende geschlagen wurden, werden derzeit wieder aufgefüllt, mit neuen Häusern die das Bild der Strasse noch weiter unwiederbringlich verändern...
Ja, ich weiss, blos nicht nach hinten schauen...in der DDR hiess es " vorwärts immer, rückwärts nimmer"...Spruch blöd, DDR blöd...
So oder so...niemand von meiner Familie lebt noch in Leipzig...eine langjährige Freundin gibt es zwar noch in dieser Stadt meiner Kindheit aber der Kontakt ist doch recht lose....und nun ist auch die Bäckerei die der Hauptbestandteil eine meiner lebhaftesten und liebsten Erinnerung aus Kindertagen, zur Geschichte geworden...

Ich werde sicherlich weiter Leipzig besuchen, aber - sie wird mir auf leise Weise immer fremder, die gute alte Heimat.

...."DIE" Bäckerei unter neuem Namen - Kupfer oder so ähnlich


...Milchrichter, hier habe ich in den 70 ern die Milch noch im Krug gekauft...

...ein paar Fotos aus Leipzig mit den Kindern findet ihr in der Rubrik "Cartoon des Monats 2021)

09.12.2021

2017

Nikolaustag

Nikolaustag - das ist Heute...für viele heisst es nur noch mehr Süssigkeiten und andere Geschenke...mhm...sind Süssigkeiten Geschenke?

Ich sage ja, auch wenn es für die meisten nicht mehr so ist, wo die Tüte gefüllt mit einem Weihnachtsmann und anderen schönen Schokoladenkram doch schon für 99 Cent zu bekommen ist...Ich bin in einer anderen Zeit aufgewachsen - da hat so ein Weihnachtsmann den Geldwert eines Stundenlohns eines Arbeiters gehabt und wenn wir so etwas bekommen haben...wau, was für ein Erlebnis. Es war die Zeit wo ein Adventskalender Bilder hinter jeder Tür hatte und keine Schokolade, Spielzeuge etc...fand ich das toll?

Scheisse, nein...so wie es heute ist finde ich es toll. Wir erleben die Gnade aus dem Überfluss wählen zu dürfen unser Überlebenskampf erfüllt nicht mehr unseren ganzen Tag...manchmal gruselt es mir wenn ich höre "war es früher nicht besser als wir weniger hatten? Haben wir uns nicht über jede Kleinigkeit gefreut"......buähhh, sagt doch mal jemanden der ums Überleben kämpft, freue dich du bist noch nicht gelangweilt von vieler Schokolade etc. - Nein, nein es ist toll das alles da ist und ich nicht meinen Tag damit verbringen muss  die Angst zu beruhigen meine Familie und mich ernähren zu können oder ob ich für unsere Sicherheit sorgen kann...das was wir jetzt haben ist das wofür viele Generationen vor uns gekämpft haben und sich gewünscht haben...

Wer sich langweilt ist satt, in Sicherheit und größtenteils Gesund, kann sich auf andere Dinge besinnen, schöne Dinge - schönere Dinge...denn machen wir uns nichts vor, Essen ist in erster Linie schön, da es das elendige Gefühl des Hungers und Durstes beendet, mit schön hat das wenig zu tun. Ich rede hier nicht von dem Hüngerchen was wir zwischen zwei Mahlzeiten haben - jeder der schon einmal richtig Hunger hatte, weiss was ich meine.

Schöne Dinge erlebe ich wenn ich etwas freiwillig mache, ohne Zwang oder Notwendigkeit, damit meine ich auch die neurotischen oder zivilisatorischen...wenn wir ein Buch lesen können ohne uns Gedanken machen zu müssen wo die nächste Mahlzeit herkommt, ohne Angst haben zu müssen das irgendeine Ideologie uns gerade als „Feind“ betrachtet und wir unseres Lebens nicht mehr sicher sein können...vielleicht schauen wir ein Film im Kino an - den Millionen Menschen als Zeitverschwendung ansehen oder wir züchten Hühner (einfach so und nicht weil wir sie essen wollen), bauen ein altes Bauernhaus um (ohne Bauer sein zu müssen), fahren mit dem Fahrrad um die Welt...Leute, wir haben ein wichtiges Ziel erreicht unser Tagewerk erschöpft sich nicht nur mehr einfach zu überleben – geniesen wir es...bringen wir unseren Kindern bei, das Langeweile nicht eine unüberwindliche Folge des Überflusses ist...im Sinne von Bismark sollten wir Kunst studieren...

Nikolaustag - das ist Heute...lasst uns einfach darüber nachdenken was die Geste des Nikolaus bedeutet und gehen wir mit unseren Kindern auf die nächste Stufe...

06.12.2017 Andreas Reuter

 

 

2016

Das leere Fenster

30.09.2016

Dieses kleine unscheinbare Fenster in der Kita unserer Kinder, von den meisten Eltern nicht einmal wahrgenommen, war eine ganz lange Zeit für Joshua und mich von großer Bedeutung...

Hier haben wir uns ein letztes Tschüss durch die Scheibe zugehaucht. Wobei Joshua ohne Hemmungen diese Fensterscheibe abgeknutscht hat, was mir als wissenden Erwachsenen (Bakterien und so) leider nicht möglich war...gemerkt hat er aber nicht das ich nur so getan habe als ob – ach wir schlauen Erwachsenen ( smile ).

Wann immer ich unsere Kleinen in die Kita gebracht habe und das war in den letzten Monaten fast an jedem Tag, war es auch für mich ein wichtiges und schönes Ritual.

Für Joshua war es ein absolutes Muss und er ist richtig in Panik geraden wenn es den Anschein hatte, ich würde ohne unser Fensterdingens gehen... nun ist das nicht mehr so, es ist ein leeres Fenster geworden. Und das kam so;

In diesem Jahr musste ich 3 Mal plötzlich und ohne Vorwarnung für mehrere Tage in ein Krankenhaus. Diese „von jetzt auf gleich“ Veränderung unseres Alltages war für alle schwierig aber am schwierigsten wohl für Joshua. Seine kleine Welt ist immer sehr stark durchgerüttelt worden.

Beim letzten Mal war es für Ihn besonders schlimm, da war er dabei als die Feuerwehrleute den Papa mitgenommen haben.

Er hat jetzt immer ein kleines Feuerwehrauto in seiner Jackentasche. Eigentlich darf er nur Freitags ein Spielzeug mit in die Kita nehmen. Damit es ihm niemand wegnimmt, hat er mir im verschwörerischen Ton zugeflüstert, erzählt er den anderen die Verdacht schöpfen, dass er eine lange Kastanie in der Tasche habe. Denn das darf er.

Wie gesagt; dieses Mal ist die Erschütterung wohl schlimmer für ihn gewesen. Er hat den Weg noch nicht zurückgefunden...er scheint misstrauisch, schwankt zwischen aufgeregten rumwuseln und langen stillen „in sich gekehrten“ dasitzen. In seinen Wuselphasen zeigt er oft ein sehr ungeduldiges Verhalten gegenüber anderen Menschen und als Gegensatz hört er oft nicht zu, was dann auch schnell als Ignoranz missverstanden werden kann. Er schaut mich anders an und er möchte nicht mehr an unser kleines Fenster...

...ich habe ihn gefragt warum er nicht mehr am Fenster "Tschüssi" sagen möchte – eine Weile hat er überlegt und mir dann  gesagt; weil du dann immer weggehst.

oft sitzt er so da und schaut den anderen nur zu...das hat er vor meinen letzten Krankenhausaufenthalt nicht gemacht.

...mit diesem Ast hat er sich eine Hütte gebaut, da durfte niemand hinein - nicht einmal seine Schwester. Zuerst stand seine Hütte auf der anderen Seite des Spielplatzes und  dann aber rutschte sie langsam immer näher...

Tja, was bedeutet nun dieses leere Fenster? Eine normale Entwicklung? Eine dieser ewigen Veränderungen welche wir Eltern uns wünschen aber auch fürchten? Oder eine verstörte Reaktion auf seine Hilflosigkeit? Ist es diese Ent-wickelung, im wahrsten Sinn des Wortes, das auswickeln der Eltern/Kind-Beziehung...nun das könnte ich als Teil einer normalen Ent-wicklung wenn auch etwas traurig, wehmütig und vielleicht auch ein bisschen melancholisch, aushalten. Ein Wiegenlied von Yeats kommt mir da in den Sinn...

Sanft über dich neigen

Sich himmlische Boten

Sind müde vom Reigen,

Vom Tanz mit den Toten.

 

Den Herrgott entzückt es,

wie artig du bist;

Die Sterne beglückt es,

Wie fröhlich Er ist.

 

Ich seufze und küß dich,

Gesteh es mir ein:

Ich weiß, ich vermiß dich,

Bist du nicht mehr klein.

 

Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass es sich um eine verstörte Reaktion auf die ständigen Erschütterungen seiner Welt in letzter Zeit handelt, auf seine Hilflosigkeit gegenüber dem was passiert.  Wir als Eltern, ich als Papa - möchten unseren Kindern natürlich helfen Ihren Lebensweg zu finden...Wir wissen das kleine Kinder Wurzeln brauchen und große Flüge. Wir wissen aber auch...jegliches hat seine Zeit, Steine sammeln, Steine zerstreun ( Puhdys ).

Wo ist der Punkt an dem ich ihm in welcher Weise helfen kann? Kann ich überhaupt helfen? Ist das eine der Erfahrung die wir unseren Kindern nicht ersparen können? Das sind die Fragen die wohl jedes Elternteil kennt.....

In meiner Kindheit hatte ich auch einige Erfahrungen machen müssen die weit über die Erlebnisse von Joshua hinausgehen und was mir später über mein Verhalten berichtet wurde, tja - da sehe ich doch starke Parallelen zu dem Verhalten von Joshua.

Gern würde ich Ihm so einiges ersparen, weiss aber; es geht nicht, - nicht immer.

Möglich das wir, Joshua und ich, wieder etwas näher zusammen rutschen können – möglich aber auch dass dies der neue Lebensweg ist, für uns beide.

So oder so, dass Fenster bleibt nun Leer.....

 

30.09.2016 Andreas Reuter

 

Das leere Fenster

10.10.2016

... heute, ist es gut 2 Wochen her, dass ich aus dem Krankenhaus gekommen bin. Joshua hat sich wieder etwas seinem alten Leben angenähert und getraut an unserem Fenster - tschüss zu sagen. Habe gar nicht mehr damit gerechnet...aber es war ihm heute sehr wichtig.

Ach, manchmal wäre es schön wenn wir nur ein klitzekleines Bißchen in die Seelen unserer Kleinen schauen könnten...vielleicht könnten wir es ihnen hier du da etwas leichter machen - ihren Weg zu gehen...

 

10.10.2016 Andreas Reuter

 

2015


Black Jack (der schwarze Jack)

so wie es aussieht bin ich dem Herrn im schwarzen Gewand – nennen wir ihn der Einfachheit halber Black Jack - den schwarzen Jack - gerade noch so entkommen oder besser gesagt er hat mich laufen lassen, denn machen wir uns nichts vor, entkommen können wir ihm nicht, egal ob er uns gut oder weniger gut gesonnen ist, es kommt der Tag an dem er jeden von uns die Hand auf die Schulter legt und folgende Worte gelassen ausspricht – mein Weg ist jetzt auch deiner, mein Freund.....

Er war dieses Mal sehr nah (meiner Empfindung nach näher als vor 7 Jahren) und auch wenn ich nicht genau weiss, wieviel Vorsprung ich nun habe, habe ich doch wohl erst einmal etwas Luft.

Noch hör ich ihn – oder sind es Einbildungen aufgrund des Schreckens, welcher da noch in meinen Knochen steckt? Wer weiss, wer weiss....

Ein paar Untersuchungen habe ich noch vor mir und erst danach werde ich mich so richtig beruhigen können.

Das schlimme an der ganzen Sache ist, das es nicht in erster Linie der Kunst der Ärzte zu verdanken ist.....sondern es war viel, viel, ganz viel Glück im Spiel und meine Hartnäckigkeit. Sicher ohne Ärzte wäre es nicht gegangen aber sie standen erst in zweiter Reihe und ganz wichtig – das hätte nicht sein müssen. Zum Thema Hartnäckigkeit kann ich nur sagen, lasst euch von Ärzten kein X für ein U vormachen. Die meisten sind nur noch Fachidioten die nur noch ihr kleines Fenster vor sich sehen – wenn ich nur auf die Ärzte gehört hätte dann hätte der schwarze Jack sich schon zweimal bei mir untergehakt. Wenn eure Intuition etwas anderes sagt als der Arzt, denkt immer daran, dass es sehr, sehr schwer und oft vom Zufall abhängig ist, den einen nicht „Betriebsblinden“ offenen Arzt zu finden den man manchmal braucht. Wir haben nur dieses eine Leben und ob ein Arzt beleidigt ist, weil nicht alles in seinem Buch steht, soll nicht unser Problem sein.

Viel habe ich in den letzten Wochen nachgedacht und ich frage mich welche Rolle beim Thema Glück der schwarze Jack spielte.....vielleicht ist Glück doch nur ein Spiel – ein Glücksspiel? BLACK JACK?

Als ich 10 Jahre alt war, musste ich mich zwangsläufig mit dem Leben, dem Tod, dem schwarzen Jack usw. gedanklich beschäftigen. Leider war ich ziemlich allein damit. Da gab es keine Hilfe......nun wie stellt sich ein 10 jähriger das alles vor – was bedeutet „für immer“, wonach suchen wir im Leben und danach im Tod, gibt es einen Wunsch nach dem Ende der Suche wie ich es immer wieder von älteren Menschen gehört habe?

Nun, ein Traum aus der Zeit als ich 10 war, hat bis heute für mich dies alles definiert....und an diesen Traum musste ich in letzter Zeit oft denken. Er hat mir große Angst gemacht – damals – nun aber ich bin nicht mehr 10. Ein wahrlich turbulentes Leben liegt zwischen damals und heute. Dennoch basieren meine Vorstellungen über Leben und Tod immer noch auf diesen Traum. Vielleicht Interessiert es dich lieber Leser der du bis hier her gekommen bist, wie dieser aussieht.

Also, grundsätzlich sind wir allein, sehr allein, sowohl im Leben als auch im Tod. Es sind für mich zwei verschiedene Zustände ein und derselben Sache. Nämlich – uns. Das Reich des Lebens und des Todes war in diesem Traum gleich. Eine weite unendliche Ebene, blaugrauer harter Boden, beleuchtet nur an der Stelle an der ich mich befinde. Egal in welche Richtung ich schaue – eine unendliche Ebene....begrenzt in der Ferne durch wallende Nebelwolken am Boden. Lautlos und ohne Himmel, keine Bäume, Berge, schützende Wände o.ä. sind in dieser unsere Welt zu finden. In welche Richtung ich auch gehe – Sie ist unendlich. Nie erreiche ich den Nebel aber ich treffe andere Menschen. Immer wieder finde ich Lagerfeuer und Menschen die dabei sitzen oder stehen, ich kenne...Verwandte, Freunde und andere. Bei einigen verweile ich, wärme mich lebe mit ihnen bis es Zeit wird weiter zu ziehen. Auch heute noch macht diese Welt für mich Sinn. Wir gehen in eine von uns gewählte Richtung, ziellos zwar aber auf der Suche nach anderen sowohl im Lebensreich als auch in der Welt der Toten.....Wissen wir in welchem Reich wir uns gerade jetzt befinden, wissen wir das wenn wir träumen? Es ist unerheblich...wir suchen weiter, werden an einem Feuer verweilen – bei unseren Eltern, bei unseren Kindern, bei Freunden usw. Irgendwann gehen wir zum nächsten Lagerfeuer, dass ist unsere Bestimmung....

Hört sich gruselig an? Aber nein so fühlt es sich für mich nicht an....

An dieser Stelle zitiere ich gern aus dem Film „Die unglaubliche Geschichte des Mr. C“ - Im ewigen Kreislauf der Dinge, gibt es kein Nichts.

Nun hoffe ich, dass ich noch eine ganze Weile am Lagerfeuer meiner kleinen Familie verweilen kann – Ich werde dazu beitragen was mir möglich ist.....und ganz wichtig; seit dem Traum aus Kindestagen ist nicht nur einfach viel Zeit vergangen, sondern ich habe etwas gebaut, in den vielen Jahren seit dieser Traum sich in meine Gedanken Welten gedrängelt hat.....

Könnt ihr es schon sehen?

 

noch etwas näher....

 

hier wird mich jeder finden der nach mir sucht und die Tür ist immer offen - es gibt warmen Kakao und Kekse.....

 

Ein letzter Gedanke noch in dieser Weihnachtszeit........ – es hat mich doch sehr glücklich gemacht, wer sich so alles nach mir erkundigt hat und wer an mich gedacht hat. Interessant ist es aber auch von wem ich nichts gehört und gesehen habe, da gibt es eine Menge zu sortieren.....

Ich wünsche allen, wirklich allen, eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest -

27.11.2015 Andreas Reuter

P.S. meine Gedanken vom 03.11.2015, lasse ich einfach einmal stehen, waren sie doch am Vorabend dieser einen wichtigsten Untersuchung, dass was mich bewegt hat......

 

....am Ende eines - .....

eines meiner liebsten Bilder, es ist mir Trost in der Kälte.

Ob ich diese Seite weiterführen kann weiss ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht....wenn nicht, habe ich wohl den Rand der Scheibe auf welcher wir leben erreicht. Ich werde nun erfahren welches Geschlecht die Schildkröte hat....

In den letzten Wochen und Tagen hatte ich so einige Erlebnisse die mir einen doch eher gruseligen wenn auch wahren Gedanke eines tollen Schriftstellers, welcher mich schon fast mein ganzes Leben begleitet, in Erinnerung gebracht...." - wir Leben so allein wie wir Träumen - "

Finster und Kalt ist unser Weg durch diesen Raum? Traum? Kahl ist es meistens, rastlos ziehen wir zu einem unbekannten Ziel - keine schützenden Wände.....Ab und zu finden wir ein wärmendes Feuer, einladend entfacht von Eltern, Großeltern, Geschwistern, Kindern.....manchmal auch von Freunden, nicht lange wird es uns wärmen - nicht auf unserem ganzen Weg....die Erinnerung daran kann uns zwar glücklich machen, nicht aber auf ewig wärmen....meine Bilder sind festgehaltenen wärmende Feuer - auf ewig mein.....schaut sie euch an und Ihr findet mich als wärmendes Feuer.

Wie lange diese Seite noch zu erreichen ist? Ich weiss es nicht. Da nur ich den Zugang kenne, wohl solange bis der Provider seinen Dienst einstellt........ein kleines Feuer im großen kalten leeren Raum.

03.11.2015 Andreas Reuter

 
 


 

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